Ursprung und Entwicklung des Bolero
Der Bolero ist ein eleganter, kraftvoller und zutiefst romantischer Tanz, dessen Ursprünge im 18. Jahrhundert in Spanien liegen. Er war damals ein typisch spanischer Tanz im 3/4-Takt. Anschließend wurde er im 19. Jahrhundert in Kuba zunächst im 2/4-Takt und später im 4/4-Takt getanzt. Hier wurde der Tanz auch weiterentwickelt und erfreute sich in den 1930er Jahren in den USA großer Beliebtheit, bevor er in den 1990er Jahren auch die Round-Dance-Szene eroberte. Er wird daher auch als „kubanischer Tanz der Liebe“ bezeichnet. Mit seinem langsamen Tempo und dem typischen Timing Slow-Quick-Quick gehört er zu den besonders ausdrucksstarken Tänzen im American Rhythm.
Beispiele für passende Musik „You Decorated My Life“ von Kenny Rogers / „If I Were a Boy“ von Beyoncé
Tanzhaltung und Bewegungsfluss
Typisch für den Bolero ist eine enge Tanzhaltung, die an die geschlossene Position im Walzer erinnert, und dem charakteristischen betonten Seitwärtsschritt, mit dem viele Figuren beginnen. Zentral für den Tanz ist die Technik des „Rise and Fall“ – das bewusste Heben und Senken. Jeder Takt startet in einer abgesenkten Position, erhebt sich auf dem ersten langsamen Schritt und senkt sich bei den zwei schnellen Schritten wieder ab. Diese Bewegung erfolgt im gesamten Körper, nicht nur in den Füßen, und verleiht dem Tanz seinen fließenden Bewegungsfluss und seine elegante Wirkung.
Die Bedeutung der Partnerverbindung
Die Verbindung zwischen den Tanzpartnern ist im Bolero besonders intensiv und wird durch eine bewusste Körperspannung unterstützt.. Obwohl der Bolero ein lateinamerikanischer Rhythmus ist, wird hier weniger kubanische Hüftbewegung verwendet. Stattdessen liegt der Fokus auf der Körperrotation, die dem Tanz eine schwebende Dynamik verleiht. Die Schritte werden präzise gesetzt, während der Oberkörper verzögert nachzieht, was dem Tanz zusätzlichen Ausdruck verleiht.
Technik: Ballenflach und Körperspannung
Der Bolero wird „ballenflach“ getanzt: Der Fußballen gleitet zuerst sanft über den Boden, bevor die Ferse abgesenkt wird. Besonders bei den schnellen Schritten „schnell, schnell“ wechselt die Führung zwischen den Tanzpartnern harmonisch: Zunächst gibt der Leader Impuls, dann übernimmt der Follower. Dieses Zusammenspiel lässt sich mit dem rhythmischen Wechselspiel beim Schwung einer Doppelschaukel vergleichen. Diese Technik, kombiniert mit der starken Partnerverbindung und dem langsamen Rhythmus, macht den Bolero zu einem faszinierenden Tanz voller Ausdruckskraft und Harmonie.
Fazit: Ein Tanz für Romantiker
Der Bolero ist weit mehr als nur ein langsamer Tanz. Er verkörpert Leidenschaft, Ausdruck und eine tiefe Verbundenheit zwischen den Tanzpartnern. Mit seiner fließenden Eleganz und der einzigartigen Verbindung aus lateinamerikanischen und westeuropäischen Einflüssen ist er eine Bereicherung für jede Tanzfläche und eine unvergessliche Erfahrung für jeden Tänzer, der sich auf seine besondere Romantik einlässt.
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