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East Coast Swing und Jive: Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier Swing Tänze

Der East Coast Swing und der Jive zählen zu den populärsten Tänzen der Swing-Familie. Beide Stile teilen sich eine gemeinsame Herkunft und Figuren, unterscheiden sich jedoch in ihrer Ausführung, ihrem Charakter und den musikalischen Akzenten, die sie begleiten. Ihre Entwicklungsgeschichte, Eigenheiten und tanztechnischen Unterschiede machen sie zu faszinierenden Facetten des Swing-Tanzes.

 

Die Ursprünge und Entwicklung des East Coast Swing

 

Der East Coast Swing entwickelte sich in den 1940er Jahren aus dem Lindy Hop an der amerikanischen Ostküste. Ursprünglich als "Eastern Swing" bekannt, erhielt er seinen heutigen Namen, um ihn sowohl von seiner ursprünglichen Straßentanzvariante als auch vom West Coast Swing abzugrenzen. Die Tänze des Lindy Hop und Charleston beeinflussten den East Coast Swing maßgeblich, was seinen lebendigen und doch leicht zugänglichen Charakter prägte.

Besonders für Anfänger ist der East Coast Swing attraktiv, da er mit einem simplen Grundschritt aus einem Rock Step und zwei Triple Steps leicht zu erlernen ist. Dennoch bietet er erfahrenen Tänzern genug Raum, um sich mit kreativen Figuren, Drehungen und rhythmischen Variationen auszudrücken. Charakteristisch ist die entspannte Haltung und das Tanzen zu einer Vielzahl von Musikstilen im 4/4-Takt – von Swing-Klassikern über Rock ’n’ Roll bis hin zu modernen Popsongs.

 

Jive: Ein energischer Cousin

 

Der Jive entstand in Europa, wo britische Tanzlehrer den von US-Soldaten mitgebrachten Swing-Stil adaptierten. Er gehört heute zu den Standard-Rhythmen internationaler Latein-Tanzwettbewerbe. Im Vergleich zum East Coast Swing ist der Jive durch eine federnde, energiegeladene Bewegung geprägt. Das charakteristische „Hüpfen“ und die Knieaktionen verleihen ihm eine gewisse Dynamik, die ihn von anderen Swing-Tänzen abhebt.

Während East Coast Swing auf eine ziehende Bewegung mit betonten Hüftschwüngen setzt, ist der Jive für seine kicken-, schnipsen- und springfreudige Ausführung bekannt. Der Unterschied wird durch die musikalische Betonung verstärkt: Jive wird zu schnellerer Musik (40–46 Takte pro Minute) getanzt, während East Coast Swing im Bereich von 30–36 Takten pro Minute liegt, was seinen etwas entspannten Charakter unterstreicht.

 

Technische Gemeinsamkeiten und Unterschiede

 

In ihrer Struktur ähneln sich East Coast Swing und Jive, da beide Figuren mit Triple Steps und einem Rock-Recover arbeiten. Der Unterschied liegt in der Platzierung dieser Schritte. Während beim East Coast Swing der Rock-Recover die Figur abschließt, steht er beim Jive zu Beginn. Die Bewegungsqualität variiert ebenfalls: Beim East Coast Swing werden die Triple Steps mit einer gleitenden Bewegung des hinteren Beins über den Boden ausgeführt, was ihn geschmeidig wirken lässt. Der Jive hingegen erzeugt mit seinem federnden Stil und dem „Aufwärtsschwung“ einen ganz anderen Tanzcharakter.

 

Vielseitigkeit und Anwendung

 

East Coast Swing ist besonders flexibel und eignet sich für zahlreiche Anlässe wie Hochzeiten, Tanzpartys oder Wettbewerbe. Seine einfache Struktur macht ihn ideal für Anfänger, während die Vielfalt an Figuren und Variationen auch Fortgeschrittene herausfordert. Jive hingegen ist durch seine dynamische Energie eher für erfahrene Tänzer geeignet, die die technischen Feinheiten des Sprung- und Knieeinsatzes beherrschen. Beide Tänze haben sich aus dem ursprünglichen Swing entwickelt, der in den 1920er Jahren als „zu wild“ für die Tanzstudios galt. Doch durch die Standardisierung, etwa durch Arthur Murray in den 1940ern, wurden regionale Stile wie der East Coast Swing anerkannt und etabliert.

 

Fazit

 

East Coast Swing und Jive sind zwei Seiten derselben Medaille – energiegeladene Tänze, die durch ihre Vielseitigkeit und Freude am Rhythmus begeistern. Während der Jive für Sprungfreude und Tempo steht, überzeugt der East Coast Swing durch seine entspannte und vielseitige Natur. Beide Tänze verkörpern den Geist des Swing und laden dazu ein, das Leben mit Schwung und Freude zu feiern. Egal, ob du den Hüftschwung des East Coast Swing oder die federnden Bewegungen des Jive bevorzugst – mit diesen Tänzen wirst du garantiert jede Tanzfläche erobern!

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